Konzert am vergangenen Samstag „Ich lade gerne Gäste ein – vom Donaustrand bis an die Seine“
In die Wiener Staatsoper verzaubert sahen sich am vergangenen Samstag die Besucher des Konzerts des Liederkranzes Reudern in der Gemeindehalle. Die Chöre und Solisten glänzten unter der Leitung von Reiner Hiby mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm.
VON RUDI FRITZ
Der Liederkranz hatte unter dem Motto „Ich lade gerne Gäste ein – vom Donaustrand bis an die Seine“ zu seinem Herbstkonzert eingeladen. Im ersten Teil versetzte Moderatorin Carola Winkler die Besucher ins Jahr 1871 nach Paris, wo der Aufstand der Elenden, Les Miserables, blutig niedergeschlagen wurde. Die Mitglieder des Swingchors verstanden es dabei gekonnt diese ernst anmutenden Stücke rüberzubringen. Danach führte die Reise über den großen Teich nach Amerika, wo Cole Porter Anfang des 20.Jahrhunderts zu einer der schillerndsten Figuren des Jazz aufstieg. Mit den Stücken nach Porters Musikrichtung „Now You has Jazz“ beschwingten die 19 Sänger und Sängerinnen des Reuderner Swingchors die begeisterten Zuhörer.
Nach der Pause ging die Weltreise des Liederkranzes weiter an die Donau, nach Wien. Dazu passte dann auch die gelungene Kulisse mit dem Wiener Prater. Unter dem Motto „An der schönen blauen Donau“ wurden Ausschnitte aus der weltberühmten Operette Fledermaus von Johann Strauß aufgeführt. Der Gesamtchor stimmte die Besucher auf das Operettenspektakel ein, verschiedene Solisten glänzten als Solointerpreten oder als Schauspieler. Für den humoristischen Part sorgte Karl-Heinz Hiller alias Gefängniswärter Frosch. Als Solisten wussten Beate Weckenmann (als Prinz Orlowsky), Teresa Merz (als Adele), Tania Hiby (als Rosalinde) und Achim Haussmann (als Eisenstein) zu gefallen. Für die harmonische musikalische Begleitung zeichneten Bernd Reiter (Bass) und Georg Schmid (Schlagzeug) verantwortlich.
Der Funke war aufs Publikum, das beim vom Gesamtchor vorgetragenen ‚Im Weißen Rössel am Wolfgangsee‘ begeistert mit klatschte, längst übergesprungen. So herrschte in der Reuderner Gemeindehalle phasenweise eine Atmosphäre wie in der Wiener Staatsoper. Nach einer Zugabe verabschiedeten sich die Protagonisten des Abends von ihren Zuhörern. „Ihr Applaus ist unser Lohn“, bedankte sich der selber mitsingende Vorstandsvorsitzende des Liederkranzes, Helmut Haußmann, bei den Gästen und gratulierte Chorleiter Reiner Hiby zum harmonisch zusammengestellten Konzert.
„Bis auf Tania Hiby kamen alle Solisten aus den eigenen Reihen“, war Ariane Aring, Vorstandsmitglied des Liederkranzes, stolz auf das hohe musikalische Niveau, das in den Chören vorherrscht. Bestätigt wurde dies auch durch Ortsvorsteher Bernd Schwartz: „Ich habe mich teilweise in die Aufführung der Fledermaus in Wien versetzt gefühlt“, zollte der Musikliebhaber den Reuderner Sängern ein dickes Lob.
erschienen am 25.10.2016 in der Nürtinger Zeitung